Warum ist WhatsApp für Datenschützer bedenklich?

hubit-datenschutzDirekt nach der Installation von WhatsApp auf dem Smartphone oder Tablet wird das gesamte Adressbuch mit allen Einträgen an WhatsApp übertragen. Auf Vorträgen hörte ich oft: „Mir ist es egal, ob WhatsApp meine Daten hat.“. Das mag sein. Aber ist es auch allen Leuten egal, die in dem Adressbuch gespeichert sind?

Ich möchte nicht, dass meine private Anschrift, Rufnummer oder ähnliche Daten ohne mein Wissen an irgendeinen Internetdienst weitergegeben werden. Wenn jemand, der mich kennt, WhatsApp benutzt, verrät er diese Geheimnisse. Was WhatsApp schlussendlich mit den Daten macht, ist ungewiss. Dem Mitbegründer Jan Koum zufolge, sei das Unternehmen nie auf Nutzerdaten aus gewesen. Wenn dem so ist, dann stellt sich mir die Frage: „Warum wird das gesamte Adressbuch mit sämtlichen Informationen an WhatsApp übertragen?“ Für die Bereitstellung des Dienstes wäre lediglich die Übertragung der Rufnummern ausreichend.

Die Nutzung von WhatsApp stellt einen Verstoß gegen die deutschen und europäischen Datenschutzrechte dar. Darüber sollte sich jeder Unternehmer bewusst sein.

Aussagen wie: „Was soll WhatsApp schon mit meinen Daten (oder den Daten der anderen) anfangen?“ hörte ich in der Vergangenheit oft. Ich sagte damals schon: „Es kommt nicht immer darauf an, was das Unternehmer aktuell mit den Daten macht. Man weiß nie, welche Firmen in der Zukunft fusionieren und was die neuen Inhaber der Firma (und somit auch der Daten) mit den Daten machen werden […] Ich habe eine Verantwortung für die Daten, die mir von anderen anvertraut werden.“

Und dann passiert 2014 das: Facebook kauft WhatsApp. Und wer weiß, wie sich das weiter entwickelt?