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Bewegungsdaten von Handykunden sollen verkauft werden

DatenverkaufDer spanische Konzern Telefonica will die Bewegungsdaten seiner Kunden vermarkten. Dies könnte auch die deutsche Tochter O2 und deren Kunden betreffen. Der hochverschuldete Telekom-Konzern will scheinbar auf diese Weise seine hohe Verschuldung reduzieren. Die begehrten Bewegungsdaten finden in der Wirtschaft dankende Abnehmer.

Telefonica hat zu diesem Zwecke eigens eine neue Tochtergesellschaft Telefonica Dynamic Insights gegründet. Laut tagesschau.de wirbt die Firma im Internet in einem Werbefilm mit den Wort: „Mit Telefónica Dynamic Insights können Sie ab jetzt sehen, wohin sich Kunden bewegen, während sie sich bewegen. Sie erfahren, wo Ihre potenziellen Kunden wirklich sind, wann sie da sind – und wie oft.“
Die Bewegungsdaten sollen zusätzlich mit Bestandsdaten, wie z.B: Alter und Geschlecht, angereichert werden.

Zunächst solle das Projekt in England starten und dann in Deutschland eingeführt werden. Laut focus.de sagte ein Sprecher, der Datenschutz müsse zu hundert Prozent eingehalten werden. Die Daten sollen anonymisiert verarbeitet werden.
Ohne eine Anonymisierung wäre dies in Deutschland gar nicht möglich.

Wenn hingegen die Daten nicht anonymisiert würden, sondern lediglich pseudonymisiert würden, wäre diese ein deutlicher Unterschied. Das Bundesdatenschutzgesetz definiert diese beiden Sachverhalte explizit.

Frank Rieger vom Chaos Computer Club (CCC) äußerte hierzu auf Twitter, man solle der Werbenutzung der Standortdaten wiedersprechen (oder gleich den Vertrag kündigen). Später twitterte er, wenn O2 jetzt von Kunden ordentlich und öffentlich Feuer bekämen, würden sich die anderen Operator überlegen, ob sie auch diesen Schritt gingen.

Handydaten millionfach abgefragt

Logo Hubit-DatenschutzDie Behörden in den USA haben im Jahr 2011 über eine Millionen Mal Daten, SMS und Aufenthaltsorte von Handybesitzer von den Telekommunikationsunternehmen abgerufen, wie Welt Online berichtete.

Der Kongress stellte eine entsprechende Anfrage, die diese enorme Zahl zu Tage brachte. Es seien große Telekommunikationsunternehmen wie AT&T und auch T-Online USA betroffen. Es ist kein Geheimnis, dass die USA andere gesetzliche Regelungen, wie z.B. den Patriot Act, haben als europäische Länder. Erschreckend ist hierbei, dass vielfach die Daten ohne richterliche Anordnung abgefragt würden. Dies sei möglich, wenn die Behörden „Gefahr im Verzug“ sehen und somit die Anfrage als Notfall deklarierten.

In Deutschland wäre ein solches Vorgehen undenkbar. Hier wird der Bürger durch das Bundesdatenschutzgesetz geschützt. Hier zulande würde es als Staatswillkür oder ähnlich bezeichnet werden. Hier ist in jedem Falle eine richterliche Anordnung erforderlich. Diese zusätzliche Hemmschwelle ist wichtig, damit die Daten der Bürger geschützt sind.

Interessant wäre hier die Fragestellung, wie häufig und in welchem Umfang T-Online USA bzw. T-Mobile USA und andere TK-Unternehmen Daten Deutscher Urlauber bereits übergeben hat.

Android-Handys sind nicht mehr sicher

Logo Hubit-DatenschutzEin Android-Handy ist nicht mehr so sicher, wie bislang geglaubt. Forscher der Universität North Carolina gelang es, ein Clickjacking-Rootkit zu entwickeln. Mit diesem kleinen Programm ist es möglich eine App zu infizieren und so das Handy zu infizieren.

Erschreckend ist, dass es derzeit keine Technik gibt, die eine solche Infizierung bzw. Sicherheitslücke erkennen kann. Glücklicherweise ist es Forscher und nicht Hackern gelungen ein solches Rootkit zu entwickeln. Die Forscher wollen sich nun daran machen, geeignete Erkennungsverfahren zu entwickeln. Das Clickjacking-Rootkit greift nicht den Kernel an sondern das Android-Framework.

Durch ein solches Clickjacking-Rootkit ist es möglich, Daten und Dateneingaben auszulesen bzw. abzufangen. Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

Der Browser, mit dem die Internetseiten angesehen werden, hat immer noch den gleichen „Look and Feel“, aber alle Daten werden gesammelt und ausgewertet. Betroffen hiervon könnten zum Beispiel Zugangsdaten für das Onlinebanking, Kreditkarteninformationen und weitere sensible Daten sein.