Facebook kauft WhatsApp

Logo Hubit-DatenschutzDas war die Nachricht des Tages auf tagesschau.de für die Onlinewelt. Facebook kauft WhatsApp für ca. 14 Milliarden Euro. Der Nachrichtendienst (Messaging Service) wurde vor einigen Jahren von ehemaligen Yahoo Mitarbeitern gegründet. Das Unternehmen trägt sich ausschließlich durch die geringen Abo-Gebühren der beliebten App. WhatsApp hat schätzungsweise 1 Milliarde Nutzer. Der Dienst wird lediglich mit 50 Mitarbeitern betrieben.

Auf focus.de war zu lesen, dass der Kommunikationsdienst WhatsApp nicht auf Nutzerdaten ausgewesen sei und sich auch zukünftig nicht über Werbung finanzieren wolle. Dem WhatsApp Mitbegründer Jan Koum zufolge solle sich bei WhatsApp nichts ändern. Warten wir es mal ab.

Auf Zeit Online war zu lesen die beiden Dienste Facebook und WhatsApp sollen eiterhin unabhängig von einander bleiben. Warten wir mal ab, wie lange es so bleibt. Datenschützer befürchten, dass die riesigen Datenmengen beider Unternehmer zusammengeführt werden könnten. Vermutlich würde dies nicht öffentlich bekannt gegeben werden, aber im Hintergrund wäre dies für alle unsichtbar möglich.

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Warum ist WhatsApp für Datenschützer bedenklich?

Logo Hubit-DatenschutzDirekt nach der Installation von WhatsApp auf dem Smartphone oder Tablet wird das gesamte Adressbuch mit allen Einträgen an WhatsApp übertragen. Auf Vorträgen hörte ich oft: „Mir ist es egal, ob WhatsApp meine Daten hat.“. Das mag sein. Aber ist es auch allen Leuten egal, die in dem Adressbuch gespeichert sind?

Ich möchte nicht, dass meine private Anschrift, Rufnummer oder ähnliche Daten ohne mein Wissen an irgendeinen Internetdienst weitergegeben werden. Wenn jemand, der mich kennt, WhatsApp benutzt, verrät er diese Geheimnisse. Was WhatsApp schlussendlich mit den Daten macht, ist ungewiss. Dem Mitbegründer Jan Koum zufolge, sei das Unternehmen nie auf Nutzerdaten aus gewesen. Wenn dem so ist, dann stellt sich mir die Frage: „Warum wird das gesamte Adressbuch mit sämtlichen Informationen an WhatsApp übertragen?“ Für die Bereitstellung des Dienstes wäre lediglich die Übertragung der Rufnummern ausreichend.

Die Nutzung von WhatsApp stellt einen Verstoß gegen die deutschen und europäischen Datenschutzrechte dar. Darüber sollte sich jeder Unternehmer bewusst sein.

Aussagen wie: „Was soll WhatsApp schon mit meinen Daten (oder den Daten der anderen) anfangen?“ hörte ich in der Vergangenheit oft. Ich sagte damals schon: „Es kommt nicht immer darauf an, was das Unternehmer aktuell mit den Daten macht. Man weiß nie, welche Firmen in der Zukunft fusionieren und was die neuen Inhaber der Firma (und somit auch der Daten) mit den Daten machen werden […] Ich habe eine Verantwortung für die Daten, die mir von anderen anvertraut werden.“

Und dann passiert 2014 das: Facebook kauft WhatsApp. Und wer weiß, wie sich das weiter entwickelt?